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Zukunft Arbeit & Wirtschaft

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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET

Lesen Sie mehr unter www.unternehmensratgeber.info

ZUKUNFT ARBEIT

& WIRTSCHAFT

Wir brauchen

Diversity-Säulen

in den HR

Die Gesellschaft ist divers,

und so muss auch der

Arbeitsmarkt werden.

Seite 8–9

Nachhaltige

Innovationen durch

Start-Up-Kooperationen

FOTO: SHUTTERSTOCK


2 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

IN DIESER AUSGABE

VORWORT

06

AIT koordiniert EU-

Datenrauminitiative EDDIE

Mit EDDIE nimmt der gemeinsame

europäische Energiedatenraum

operativ 'Fahrt auf

05

Menschengerechte

Arbeitsgestaltung rechnet

sich - Wie die ergonomische

Gestaltung von Arbeitsplätzen

produktiver macht und somit zur

Fachkräftesicherung beiträgt

12

Was müssen

Unternehmen für

Klima und Umwelt

leisten?

Konsument:innen suchen nachhaltige Produkte.

Bewerber:innen arbeiten lieber bei Unternehmen, die

zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Künftig werden

auch Lieferant:innen und Investor:innen bei Unternehmen

nachfragen, wo sie in Sachen Nachhaltigkeit stehen.

Work Smart -

Zukunftsstrategien und Lösungen für

veränderte Arbeitsmodelle

Verantwortlich für den

Inhalt dieser Ausgabe:

FOTO

: N AI M A G E ATA NI

Nikolaus Linsbichler

Projekt Manager

Project Manager: Nikolaus Linsbichler

Business Development Manager:

Anna Deisenhammer, BA,

Sales Director: Florian Rohm, BA

Lektorat: Sophie Müller, MA

Layout: Daniela Fruhwirth

Managing Director: Bob Roemké

Medieninhaber: Mediaplanet GmbH,

Bösendorferstraße 4/23, 1010 Wien, ATU

64759844 · FN 322799f FG Wien

Impressum: https://mediaplanet.com/at/

impressum/ Distribution: Der Standard

Verlagsgesellschaft m.b.H.

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H.

& Co.KG

Kontakt bei Mediaplanet:

Tel: +43 1 236 34380

E-Mail: [email protected]

ET: 31.03.2023

Bleiben Sie in Kontakt:

Mediaplanet Austria

@mediaplanet.austria

@DerUnternehmensratgeber

FOTO: DANIEL WILLINGER/RESPACT

Mag. Daniela

Knieling,

Geschäftsführerin

von respACT -

Österreichs führender

Plattform

für nachhaltiges

Wirtschaften

Text

Mag. Daniela

Knieling

In Europa stellen neue gesetzliche

Regelungen Unternehmen

in puncto Nachhaltigkeit

vor neue Herausforderungen.

Immer mehr Menschen möchten

von Unternehmen wissen, wie sie

Umwelt und Gesellschaft neben

den wirtschaftlichen Zielen in

ihren Geschäften berücksichtigen.

Denn Anleger:innen wollen oder

müssen künftig in klimafreundliche

und sozial verträgliche Projekte

und Unternehmen investieren.

Ein Nachhaltigkeitsbericht gibt

einen Überblick und erleichtert

die Auswahl. In der Vergangenheit

waren es vor allem Großunternehmen,

die Nachhaltigkeitsberichte

als Ergänzung zu ihren Geschäftsberichten

veröffentlichten. Seit

dem Jahr 2017 sind alle Unternehmen

mit Börsennotierung sowie

Banken und Versicherungen, die

im Jahresdurchschnitt mehr als

500 Arbeitnehmer:innen beschäftigen,

verpflichtet, einen nicht

finanziellen Bericht im Lagebericht

aufzunehmen. Sie müssen

Informationen veröffentlichen, die

sich auf Umwelt-, Mitarbeiter:innen-

und Sozialbelange, Achtung

der Menschenrechte sowie auf die

Bekämpfung von Korruption und

Bestechung beziehen.

In Österreich wird die Anzahl

der Unternehmen, die einen Nachhaltigkeitsbericht

veröffentlichen

müssen, künftig auf voraussichtlich

über 2.000 steigen. Dies

bewirkt die sogenannte Corporate

Sustainability Reporting Directive

(CSRD); jene Verordnung, die

Schwellenwerte festlegt.

Es gibt bereits verschiedene

Standards und Rahmenwerke, wie

die Global Reporting Initiative

(GRI) oder den SDG-Kompass,

die Unternehmen Werkzeuge und

Informationen bieten, um Nachhaltigkeit

in ihrer Geschäftsstrategie

zu verankern. Allerdings sind

solche Berichte häufig nur schwer

zu vergleichen, da manche Akteure:innen

vor allem jene Bereiche

herauspicken, die sie sehr positiv

darstellen.

Für Einsteiger:innen sind die 17

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten

Nationen (SDG) ein international

anerkannter Leitrahmen, der

Unterstützung bietet, damit

Strategien, Ziele und Geschäftsaktivitäten

nachhaltig gestaltet,

gesteuert und kommuniziert

werden können. Der Aufwand für

eine solche Bestandsaufnahme

lohnt sich, denn es ergeben sich

daraus für Unternehmen neue

Wachstumsmöglichkeiten und

günstigere Risikoprofile. Eine

nachhaltige Strategie bietet

Marktchancen für alle, die

innovative und wirksame

Produkte und Dienstleistungen

entwickeln und bereitstellen

können.

www.respact.at


MEDIAPLANET | 3

Entgeltliche Einschaltung

FOTO: MARKO MESTROVIC

Über myclimate

Als gemeinnützige Klimaschutzorganisation will

myclimate mit Beratung, Bildung und Klimaschutzprojekten

die Zukunft unserer Welt gestalten. Mit

klimastrategischen Angeboten unterstützt sie

Partner aus der Wirtschaft sowie Privatpersonen

dabei, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren

und zugleich Klimaschutzprojekte mit höchsten

sozialen, ökologischen und ökonomischen

Standards zu ermöglichen. Seit der Gründung

2002 hat myclimate 174 Klimaschutzprojekte in 45

Ländern der Welt entwickelt und unterstützt.

Klimakollaps verhindern:

Warum Unternehmen jetzt handeln müssen

Christof Fuchs

myclimate

FOTO: CHRISTOF FUCHS

Laut aktuellem IPCC-

Bericht des Weltklimarates

ist es in Österreich bereits

jetzt um zwei Grad wärmer

als vor der Industrialisierung.

Steigen die Temperaturen weiter so

rasant an, werden Wetterextreme

wie anhaltende Hitzetage, Dürren

und Schnee nur oberhalb von

1.500-2.000 m nicht die einzigen

Folgen sein.

Die Frage ist nicht mehr, ob wir

handeln müssen, sondern wie. Für

klimabewusstes Handeln gibt es

genügend Möglichkeiten. Kleinere

Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad

zurücklegen, weniger fliegen oder

die Ernährung anpassen – jede:r

von uns kann ein Teil der Lösung

sein.

Aktuell verursachen die Österreicher:innen

jährlich rund zehn t

CO 2

-Emissionen pro Kopf. Das

erklärte EU-Ziel ist es, den Ausstoß

bis 2050 auf 0,6 t/Person zu senken.

Die Wirtschaft hat eine enorme

Kraft, um zur Erreichung des 1,5

Grad-Ziels beizutragen. Die Politik

bleibt ein zentraler Regelungsmechanismus.

Denn gemäß der

neuesten EU-Richtlinie (Corporate

Sustainability Reporting Directive,

CSRD) müssen ab 2024 alle

Unternehmen mit mehr als 500

Mitarbeitenden einen Nachhaltigkeitsbericht

vorlegen; ab 2026 mit

mehr als 250 Mitarbeitenden.

Hier setzt die Klimaschutzorganisation

myclimate an: Mit Beratung,

Klimabildung und Klimaschutzprojekten

werden Unternehmen

dabei unterstützt, ihre Emissionen

zu reduzieren und die Vorgaben

der CSRD optimal umzusetzen. Es

lohnt sich deshalb, innerhalb des

Unternehmens sowie in den vorund

nachgelagerten Lieferketten

Reduktionsmaßnahmen umzusetzen

und sich so zum klimafreundlichen

und verantwortungsvollen

Unternehmen zu entwickeln.

Christof Fuchs, Geschäftsführer

myclimate Österreich: „Wir haben

mittlerweile keinen Klimawandel

in Österreich – sondern einen

Klimanotstand!“ Alle Unternehmen

We used to struggle boiling water since there are many

students at our school. Impact Water saved us time and

money on boiling water. The students can access clear

drinking water at any time.

Awoloi Stephen Shammah Nursery and Primary School

müssen beim Klimaschutz schneller

handeln, unter anderem mit:

1. Statusanalyse, Bilanzierung

aller THG-Emissionen

Nur mit einer CO 2

-Bilanzierung auf Basis

des Greenhouse Gas Protocol (GHG) kennen

Unternehmen ihre Ausgangsbasis; können

Reduktionsziele festlegen oder ihre Fortschritte

messen.

2. Reduktionsziele und Potenziale

Reduktionsziele werden erarbeitet. Zur

Unterstützung bietet die Science Based

Targets initiative (SBTi) Vorgaben auf Basis

klimawissenschaftlicher Erkenntnisse an.

Anschließend folgt der Maßnahmenplan.

3. Roll-Out, Reduktion aller

Treibhausgasemissionen.

Eigene Emissionen (Scope 1 und 2) werden

reduziert, emissionsintensive Aktivitäten

vermieden oder ihre Effizienz gesteigert.

Danach gilt dies auch für Aktivitäten in der

vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette

(Scope 3).

4. Fortschrittskontrolle

Exaktes Monitoring der Maßnahmen

überprüft die Effizienz der Aktivitäten. Die

Unternehmen bepreisen ihre Emissionen,

die generierten Mittel fließen in die

CO 2

-Reduktion im Unternehmen oder in der

Lieferkette – sowie in Klimaschutzprojekte.

Gestalten Sie mit Ihrem

Unternehmen Klimaschutz.

Hier finden Sie die individuellen

Möglichkeiten.


4 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

EXPERTISE

Nachhaltige Innovation durch

Start-up-Kooperationen

Kreativität und Agilität junger Unternehmer:innen sind wichtige

Treiber:innen der nachhaltigen Transformation. Kooperationen von

Jungunternehmerinnen/-unternehmern und Unternehmen steigern die

Innovationskraft und Nachhaltigkeit von Wirtschaft und Politik.

Text

respACT

Mehr Informationen

finden Sie unter:

www.respact.at/

angebote/start-uplounge

Emissionen reduzieren und

Produkte von der Herstellung

bis zum Nutzungsende

nachhaltig gestalten – wie

gehen wir das am besten an? Diese

Frage stellen sich viele Unternehmen

vor einem zeit- und kostenintensiven

Innovationsprozess. Originelle und

kostengünstige Lösungen finden sich

dabei oft ‚outside the box‘.

„Zusammenarbeit ist wichtiger

denn je“, sagt Daniela Knieling,

respACT-Geschäftsführerin. „Die

vielen Best-Practice-Beispiele aus

unseren Start-up-Projekten zeigen,

dass junge Unternehmer:innen

mit nachhaltigen Lösungen und

Geschäftsmodellen Innovationen

in etablierten Unternehmen

vorantreiben.“

Susanne Formanek ist es ein

Anliegen, Ideen und Lösungen zu

entwickeln und die Stadtbegrünung

für Unternehmen attraktiv

zu machen, um damit mehr Grün

in den urbanen Lebensraum zu

bringen. Die Geschäftsführerin eines

Kompetenzzentrums und Innovationslabors

für Bauwerkbegrünung

hat als Teilnehmerin bei einem der

„circle17 Impacthon“ erkannt, dass es

für eine neue, nachhaltige Wirtschaft

FOTO: SHUTTERSTOCK

mehr braucht als Marketingkonzepte.

Sie vereinte ihre eigenen Ideen

mit jenen von Alexander Juranek

und dabei entstand eine vertikale

„Grätzlfarm“: FARM.NOW kultiviert

Bio-Lebensmittel inmitten verbauter

Großstadtgebiete und bezieht dabei

die gesamte Nachbar:innenschaft mit

ein. Diese Idee überzeugte so sehr,

dass Susanne Formanek dem jungen

Unternehmer:innen-Team nun mit

ihrer Expertise, ihrem Netzwerk und

mit Rat und Tat zur Seite steht.

Eine weitere Kooperation zwischen

Unternehmen – in diesem Fall Industriebetrieb

– und Start-up dreht sich

um Lösungen zur Kreislaufwirtschaft

von alten Matratzen. Eineinhalb

Jahre nach dem Matchmaking bei

circle17 haben Verena Judmayer und

Michaela Stephen, Gründerinnen von

MATR, Greiner als Investor gewonnen.

Sie verkaufen nun erfolgreich

ihre nachhaltigen, kreislauf- und

recyclingfähigen Matratzenlösungen

an die Hotellerie.

Nach dem Auslaufen des mehrmonatig

geförderten Programms circle17

mit Austrian Startups führt respACT

die Idee der Initiative weiter.

Nachhaltige Innovation und Social

Entrepreneurship zwischen

Organisationen, NGO, Student:innen

und Start-ups sollen den mittlerweile

400 engagierten Mitgliedsunternehmen

des respACT-Netzwerks

weiterhin zur Verfügung stehen. Mit

dem Know-how und der Start-up-

Community aus circle17 startet die

respACT-Start-up-Lounge.

Text

AustrianStartups


MEDIAPLANET | 5

INSIGHT

Menschengerechte

Arbeitsgestaltung rechnet sich

Wie die ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen produktiver macht,

für Wohlbefinden sorgt und damit zur Fachkräftesicherung beiträgt

Belegschaften altern, Fachkräfte

verlassen pensionsbedingt

die Unternehmen.

Und auch, wenn ältere

nicht häufiger als jüngere

Beschäftigte krank sind,

sind die Fehlzeiten aufgrund

einzelner Erkrankungen

oft länger. Dies ist

beispielsweise bei Muskel-

Skelett-Erkrankungen der

Fall. Einen Beitrag zum

Erhalt der Leistungsfähigkeit

der Beschäftigten in der

Arbeit liefern ergonomische,

also an die Leistungsvoraussetzungen

des Menschen

angepasste Arbeitsbedingungen.

Geeignete Präventionsmaßnahmen

führen zur Senkung von Fehlzeiten

Dr. Stephan

Sandrock

Leitung des

Fachbereiches

Arbeits- und

Leistungsfähigkeit,

ifaa

FOTO: IFAA/TANIA WALCK.

und zur Verbesserung des

Gesundheitszustands der

Beschäftigten. Sie tragen

auch dazu bei, Arbeitsunfälle

und daraus entstehende

Kosten und Mühen zu

vermeiden. Die ergonomische

Arbeitsgestaltung zielt

darauf ab, Arbeitssysteme

unter der Berücksichtigung

der Leistungsvoraussetzungen

der Beschäftigten

so zu gestalten, dass die

Leistungsfähigkeit erhalten

bleibt beziehungsweise

gestärkt wird. Gleichzeitig

erhöhen sich dabei die

Wirtschaftlichkeit und die Performance

des Gesamtsystems. Da

sich die Leistungsfähigkeit beim

Älterwerden wandeln kann, kann

diese auch das Arbeitsergebnis

beeinflussen. Daher ist es sinnvoll,

die Arbeitsbedingungen bereits

bei der Planung in einem präventiven

ergonomischen Ansatz so zu

gestalten, dass die Arbeit von den

Beschäftigten ohne Beeinträchtigungen

ausgeführt werden kann.

Dazu bieten sich z. B. folgende

Maßnahmen zur Arbeitsplatzgestaltung

an:

· Beleuchtungsstärke erhöhen,

Blendungen vermeiden

· Kontraste an Sichtgeräten und

Messinstrumenten erhöhen

· Abmaßungen der Beschäftigten

berücksichtigen

· Anbringen von Hebe- oder

Tragehilfen

Unternehmen finden Unterstützung

für die ergonomische Gestaltung

in der ifaa-Checkliste Ergonomie

[Download-Link: https://www.

arbeitswissenschaft.net/fileadmin/

Downloads/Angebote_und_Produkte/Checklisten_Handlungshilfen/

Checkliste_Ergonomie_Neuauflage_Formular_AR_01.pdf].

Eine gute Gestaltung nützt

allerdings wenig, wenn die

Beschäftigten nicht mitmachen,

daher ist auch gerade die Verhaltensprävention

sehr wichtig. Dies

bedeutet, dass die erforderlichen

und vorhandenen Maßnahmen

(z. B. Einstellen eines Bildschirms,

Benutzen von Tragehilfen) von den

Beschäftigten auch umgesetzt

werden müssen.

Entgeltliche Einschaltung

Gesund im

Job mit 50+

Arbeitspsychologe und IBG-Geschäftsführer

Gerhard Klicka erklärt, wie Arbeitnehmer:innen

länger im Job gehalten werden und warum

Beschäftigung wichtig für einen sinnhaften

Lebensabend ist.

Es ist eine falsche Annahme, dass

Menschen in der Pension aufhören

zu arbeiten. Sie arbeiten nur

anders − zu einem anderen Zweck,

in einem anderen Umfeld. Sie

helfen beim Hausbau, sie unterstützen

bei der Erziehung der

Enkelkinder. Es gibt viele Formate,

durch die Arbeitgeber:innen das

Lernen und die Weiterentwicklung

der Mitarbeiter:innen fördern. Ich

kann Teamarbeit anbieten, eine

Job-Rotation durchführen. Mit

diesen Programmen darf man aber

nicht erst mit 50 oder 55 anfangen.

Lernen ist ein lebenslanger Prozess.

Was würden Sie einer Arbeitsgruppe

zur Bekämpfung des

Arbeitskräftemangels auf die

Tagesordnung schreiben?

Es muss gelingen, die Sichtweise

auf das Thema Arbeit zu ändern. Es

ist die Einstellung vorherrschend,

man müsse die Leute vor Arbeit

schützen. Aber Arbeit stiftet Sinn.

Wenn ich arbeiten kann, will und

darf, dann kann ich aus meinen

Aufgaben Kraft schöpfen. Ich kann

Menschen länger in Arbeit halten,

wenn sie wissen: Ich muss nicht

mehr, aber ich will.

www.ibg.at

Ältere Menschen sollen länger

in Arbeit gehalten werden. IBG

berät seine Kund:innen seit

Jahrzehnten zu genau dieser

Thematik. Fühlen Sie sich bestätigt?

Gerhard Klicka: Die Demografie

hat immer recht. Uns geht es als

Beratungsunternehmen um die

Frage, wie Arbeitnehmer:innen

nicht nur länger, sondern auch

gesund in Arbeit gehalten werden

können. Hier hat Österreich ein

deutliches Aufholpotenzial.

Österreicher:innen sind in ihrer

letzten Lebensphase 15 bis 20 Jahre

lang krank. Damit können wir nicht

zufrieden sein. Unternehmen müssen

umdenken, um die Menschen

länger in Beschäftigung zu halten.

Wie sieht ein Arbeitsumfeld aus,

das für ältere Arbeitnehmer:innen

attraktiv ist?

FOTO: ZVG


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INSIGHT

AIT koordiniert

EU-Datenraum-

Initiative EDDIE

Mit EDDIE nimmt der gemeinsame europäische

Energiedatenraum operativ Fahrt auf

Am 1. Februar 2023 ging im

Senatssaal der Universität

Wien in Anwesenheit von

Florian Tursky, Staatssekretär

für Digitalisierung (BMF), der

Kick-off zum europäischen Vorreiterprojekt

„EDDIE“ über die Bühne,

das mit einem Budget von zehn

Millionen Euro dotiert ist. Die 4-jährige

Initiative zur Schaffung eines

gemeinsamen europäischen Energiedatenraums

wird durch das „Horizon

Europe“-Innovationsprogramm der

Europäischen Kommission gefördert.

Mit mehr als vier Millionen davon

sind die österreichischen Partner

beteiligt – die so eindrucksvoll die

Innovationen der heimischen e-Wirtschaft

demonstrieren.

Das Ziel dabei ist die Schaffung

einer einheitlichen europäischen

Schnittstelle zum Austausch von

Energiedaten, mit der das Energiemanagement

funktional auf Multi-

Stakeholder:innen-Märkte adaptiert

werden soll. Darüber hinaus sollen

damit der Wettbewerb angekurbelt

sowie die Qualität und Funktionalität

energiebasierter Datendienste auf

eine neue Stufe gehoben werden. Auf

der Metaebene soll die Zusammenarbeit

mehrerer EU-Mitgliedsstaaten in

diesem groß angelegten Projekt dazu

beitragen, dass Europa mittelfristig

mit verbesserter Energieeffizienz

und nachhaltiger CO 2

-Reduktion die

notwendige Energiewende schafft

und eine größere Energieautonomie

verwirklichen kann.

Österreichs Datenaustauschmodell

im Energiesektor Vorbild für

Europa

Die österreichische Vorreiterrolle

bei der Implementierung eines

nationalen energiewirtschaftlichen

Datenraums durch zahlreiche Verteilnetzbetreiber:innen

seit 2012 und

die dabei gewonnenen Erfahrungen

sind der Grund für die österreichische

Koordinationsrolle bei EDDIE

durch das AIT Austrian Institute of

Technology und die breite heimische

Beteiligung durch die erfahrenen

Konsortialmitglieder „Initiative

EDA-Energiewirtschaftlicher Datenaustausch“,

Universität Wien, FH

Oberösterreich und EntArc.eu in

diesem wichtigen EU-Projekt. „Das

in Österreich über Jahre aufgebaute

Know-how gilt unter europäischen

Expert:innen als Vorzeigemodell“,

so Projektleiter Oliver Hödl (AIT)

und Mit-Initiator Georg Hartner

(AIT). Es soll nun auch im Raum

der gesamten Union in technische

Referenzlösungen münden und zu

einer demokratischen, digitalisierten

und sauberen Energiewirtschaft

beitragen.

AIT hat bereits mehrere Datenraum-Initiativen

gestartet

Das AIT leistet einen wichtigen

Beitrag zur europäischen Datensouveränität:

durch die Koordination

des Gaia-X Hub Austria, darüber

hinaus auch durch die Initiierung

weiterer innovativer Datenraumprojekte.

Die AIT-Expertin Ghazal

Etminan leitet im Rahmen der

Initiative „Data Space for Smart and

Sustainable Cities and Communities”

jenes Arbeitspaket, mit dem ein

Fahrplan für den Datenraum in

intelligenten, nachhaltigen Städten

und Gemeinden erstellt wird – auch

dies stellt einen wichtigen Beitrag

zur Umsetzung des EU-Green-Deals

dar. Ein weiteres Pilotprojekt wird

von AIT-Batterieexpertin Katja

Fröhlich koordiniert: „BatWoMan“

hat das Ziel, innovative und vor

allem nachhaltige Prozesse zur

Batteriezellproduktion zu entwickeln,

um die Europäische Union auf

ihrem Weg zur CO 2

-Neutralität bei

der Herstellung von Akkumulatoren

im Rahmen einer verantwortungsvollen

Batteriewertschöpfungskette

zu unterstützen. Um die Daten aus

der Produktion zu sammeln und

über den gesamten Lebenszyklus der

Batterien bereitzustellen, wird ein

Batterie-Passport auf Basis von

Gaia-X erstellt. Diese drei wichtigen

Erfolgsbeispiele wurde Mitte März

2023 im Rahmen des Market-X-

Events in Wien der europäischen

Gaia-X-Community präsentiert

https://gaia-x.eu/market-x/

FOTO: ZVG


MEDIAPLANET | 7

Entgeltliche Einschaltung

Faktencheck:

vier Mythen zur Datensicherheit

Wer ist in Unternehmen für Cybersicherheit verantwortlich? Ist niemand vor einem

Angriff sicher? Wir räumen mit den vier größten Mythen rund um Datensicherheit auf.

Markus

Siegmeth

IT-Security-

Experte bei

Bacher Systems

FOTO: GEORG WILKE

In unserer digitalisierten Welt

sind wir alle von der Sicherheit

unserer Daten abhängig.

Professionell organisierte

Angreifer:innen und komplexere

Systeme sorgen dabei dafür, dass

sich die Cyberbedrohungslage

in den letzten Jahren drastisch

verschärft hat. Trotz zahlreicher

Schutzmaßnahmen kursieren noch

immer einige hartnäckige Mythen

im Bereich der IT-Sicherheit, die

zu einem falschen Verständnis

und unzureichender Absicherung

führen können.

Mythos #1: Für die Cybersicherheit

ist die IT verantwortlich.

FAKT: Cyberrisiken zählen heute

zu den bedeutendsten Geschäftsrisiken

– und liegen damit auch in

der Verantwortung der Geschäftsführung.

Selbstverständlich muss

die IT beim Schutz der Daten und

Geschäftsprozesse mitwirken.

Doch die notwendige Einschätzung

des Risikos, die Priorisierung und

die finanzielle Ausstattung dafür

liegen jedenfalls im „Business“.

Darüber hinaus schützt man sich

gegen Cyberrisiken immer nur im

Zusammenspiel von Menschen,

Prozessen und Technologien. Eine

Analogie: Ein gutes Türschloss ist

nutzlos, wenn niemand die Tür

abschließt.

werden, dann gefährdet man die

Daten in der Cloud trotzdem. Die

exponentiell steigende Komplexität

der Services vergrößert die

potenzielle Angriffsfläche noch

weiter.

Mythos #3: Ich habe ein Backup,

mir kann also nichts passieren.

FAKT: Backups sind ein guter Start,

solange das Backup nicht überschreibbar

ist und regelmäßige

Rücksicherungstests stattfinden.

Allerdings schützt ein Backup

nicht vor Datendiebstahl. Und

auch bei Ransomware-Angriffen,

wo die Angreifer:innen versuchen,

möglichst alle Daten zu verschlüsseln,

ist Vorsicht geboten:

Strafverfolger:innen und auch

Cyberversicherungen stellen

verschlüsselte Datenträger zur

forensischen Analyse sicher. Unter

Umständen haben Sie also keine

Datenträger mehr, auf die sie rücksichern

können.

FOTO: DONTSTOP (ISTOCK)

Mythos #4: Ich habe ja eine

Cyberversicherung, die zahlt

bei Ausfällen.

FAKT: Ein erfolgreicher Cyberangriff

legt ein Unternehmen für

mehrere Tage bis Wochen lahm.

Die Folgearbeiten erstrecken sich

über Monate oder sogar Jahre und

verursachen hohen Ressourcenaufwand

und hohe Kosten. Meist

deckt die Versicherungssumme

wesentlich weniger, als solch ein

Ausfall an Gesamtkosten in Ihrem

Unternehmen verursacht. Deshalb

ist die bestmögliche Absicherung

des eigenen Unternehmens

weiterhin unerlässlich.

Damit Ihre IT-Sicherheit kein Mythos bleibt,

leben wir mITverantwortung:

www.bacher.at.

QR Code scannen und kostenlos testen,

wie wirksam Sie gegen Angriffe

geschützt sind!

Mythos #2: Ich bin in der Cloud

– und das Cloud-Unternehmen

schützt mich.

FAKT: Cloud-Anbieter stellen

zwar Schutzmechanismen zur

Verfügung; das größte Sicherheitsrisiko

stellen hier jedoch die

Nutzer:innen selbst dar. Wenn zum

Beispiel Berechtigungen falsch

gesetzt, Identitäten unzureichend

geschützt (z. B. kein Einsatz von

Multifaktor-Authentifizierung)

und vorhandene Sicherheitsmaßnahmen

schlicht nicht aktiviert


8 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

EXPERTISE

„Wir brauchen

Diversity-Säulen

in den HR“

Gendern im binären Schema

(weiblich/männlich) reicht

nicht: Die Gesellschaft ist

diverser, und so muss auch

der Arbeitsmarkt werden.

FOTO: ZVG

FOTO: SHUTTERSTOCK


MEDIAPLANET | 9

FOTO: ZVG

Candy Licious

Österreichische-

Drag Queen

„Wer da nicht mitzieht, wird verlieren“,

konstatiert Dragqueen Candy

Licious, die mit diesem Thema den

heurigen HR Inside Summit am 11.

und 12. Oktober 2023 um ein neues

Gebiet bereichern wird. Neben den

Themen Recruiting, Leadership

und People Development geht es

verstärkt auch um Diversität und

Gleichbehandlung.

Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit

im Einklang

„Unternehmen, die keine ernsthaften

Bemühungen in die Diversität

und LGBTIQ-Integration in den HR

verfolgen, bleiben auf der Strecke.

Überholen werden sie Big Player,

die das tun. Das sind oft internationale

Unternehmen“, beschreibt

Candy Licious. Candy Licious

engagiert sich selbst im Diversity

Management und sieht in den

diversen Personen sowie den fest

im Betrieb verankerten Diversity-Säulen

den Schlüssel zu mehr

Vielfalt am Arbeitsmarkt. „Vielfalt

– und gleichermaßen Menschlichkeit

und Wirtschaftlichkeit. Je

wohler sich die Menschen fühlen,

desto stärker ist das Unternehmen

als Ganzes“, so der Denkanstoß.

Orientierungshilfen holen

Wer Aufholbedarf im eigenen

Unternehmen feststellt, wird

schnell merken: Diese Thematik

ist längst nicht so ausdefiniert,

wie sie sein sollte. Beratung könne

man sich etwa bei Personen, die

das Thema betrifft, oder auch bei

verschiedenen Organisationen

holen. „In Österreich sind Austrian

Gay Professionals, Queer Business

Women und Pride Biz gute Anlaufstellen.

Branchentreffpunkte wie

der HR Inside Summit, die sich mit

dem Thema Diversity und Gleichbehandlung

beschäftigen, schaffen

notwendige Anreize und Inspiration“,

so Candy Licious.

Achtsam sein bei

vermeintlichen „Kleinigkeiten“

Ein wertvoller Tipp für Stellenausschreibungen

etwa sei, die

LGBTIQ-Community proaktiv

anzusprechen. „Das signalisiert,

dass sich das Unternehmen nicht

davor fürchtet, diese Worte auszusprechen“,

so Candy Licious.

Arbeitsverträge ohne Geschlechterpronomen

zu verfassen, mache

einen Unterschied – ebenso gelte

das in der internen Kommunikation:

„Statt ‚Frau‘ oder ‚Herr‘ kann

man nur die Namen nennen; statt

‚Liebe Mitarbeiter:innen‘ ‚Liebes

Team‘. Achtsamkeit bei vermeintlichen

Details ist angebracht.“

Großes Thema beim

HR Inside Summit

Candy Licious wird zum großen

Thema Diversity, Equity & Inclusion

am HR Inside Summit in der

Hofburg Vienna sprechen. Die

anderen sechs großen Themenbereiche

sind die Bereiche Culture,

People Development, Recruiting,

Tools & Services, Trends & Innovation

und Strategy & Leadership.

Tickets sind ab sofort verfügbar.

HR Inside ist DIE innovative HR-Community für den DACH-Raum, die

sich jährlich am HR Inside Summit in der Hofburg Vienna trifft. Heuer

findet das Veranstaltungshighlight am 11. und 12. Oktober 2023 statt. Es

bietet HR-Content, der bewegt; out of the box gedacht, vielfältig und

divers: eine Austauschplattform mit nationalen Branchenkolleg:innen zu

Themen rund um die neue Welt des Arbeitens. Im Rahmen des großen

HR-Award-Gala-Abends werden außerdem die innovativsten Projekte

und besten Ideen der HR-Branche gefeiert.


10 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

Gründen mit Migrationshintergrund:

Eine Chance für die Wirtschaft

In Österreich haben 25 % der

Start-up-Gründer:innen einen

Migrationshintergrund, wie

der Austrian Startup Monitor

2022 zeigt. Doch obwohl Migration

ein wichtiger Faktor für Innovation

und wirtschaftliches Wachstum ist,

sehen sich internationale Gründer:innen

in Österreich mit einigen

Herausforderungen konfrontiert,

von bürokratischen Hürden bis hin

zu Vorurteilen und Diskriminierung

in öffentlichen Institutionen.

Text

Hannah

Wundsam/

AustrianStartups

Migrationshintergrund kann bei

der Unternehmensgründung

viele Vorteile bringen

Diverse kulturelle und geographische

Hintergründe im Gründer:innen-Team

führen häufig dazu,

dass das Unternehmen von Anfang

an mit einem globalen Mindset

geführt wird. Die Erschließung

neuer Märkte im Ausland und die

Suche nach Fachkräften außerhalb

Österreichs werden mithilfe der

internationalen Netzwerke der

Gründer:innen erleichtert. Ein

Beispiel dafür ist das österreichische

Start-up Tourradar, das von

den gebürtigen Australiern Travis

und Shawn Pittman gegründet

wurde. Während Travis das Team

in Wien leitet, sitzt Shawn in

Australien – eine der beliebtesten

Destinationen der Kund:innen

des Reise-Start-ups. Tourradar ist

im Start-up-Ökosystem für seine

internationale und offene Kultur

bekannt. Die Arbeitssprache ist

Englisch, das Team zählt über 50

verschiedene Nationalitäten und

macht den Großteil seiner Umsätze

im Ausland.

Bürokratie, fehlende Netzwerke

und Vorurteile – wie sich Österreich

selbst im Weg steht

Tourradar ist nicht die einzige

Gründer:innen-Erfolgsgeschichte

mit Migrationshintergrund. In

jeder Branche findet man inspirierende

internationale Persönlichkeiten

wie Nermina Numic,

Gründerin von Legitary, die

ursprünglich aus Bosnien stammt

und kürzlich mit dem TU Wien

Frauenpreis ausgezeichnet wurde.

Doch der Austrian Startup Monitor

zeigt auch, dass zugewanderte

Gründer:innen nicht immer nur

Vorteile haben, im Gegenteil: Insbesondere

Nicht-EU-Bürger:innen

können mit großen bürokratischen

Hürden konfrontiert sein. Amtssprache

in Österreich ist Deutsch,

behördliche Dokumente müssen

beglaubigt übersetzt und notariell

gezeichnet werden und sind somit

teuer und eine Arbeitsberechtigung

via Rot-Weiß-Rot-Karte ist als

Gründer:in schwer zu erhalten. Ein

gutes Netzwerk kann in solchen

Fällen helfen, um Kontakte zu den

richtigen Stellen und Institutionen

zu knüpfen. Jedoch sind fehlende

Netzwerke die größte Hürde für

internationale Gründer:innen in

Österreich. Der Migrant Founder

Report aus Deutschland berichtet

dazu, dass Vorurteile und rassistisch

motivierte Diskriminierung

ein Hindernis darstellen – sowohl

bei Behörden, als auch bei Banken

und Investor:innen. Dies könnte

FOTO: SHUTTERSTOCK

einer der Gründe sein, warum

43 % der „Migrant Founders” in

Deutschland Probleme bei der

Kapitalbeschaffung haben, verglichen

mit 36 % im Allgemeinen.

Dass wir uns in Österreich mit

den Hürden, mit denen internationale

Gründer:innen zu kämpfen

haben, nur selbst schaden, zeigt

ein Blick in die USA. Mehr als

die Hälfte der Start-ups, die in

Amerika mit über einer Milliarde

Dollar bewertet wurden, sind

von Menschen mit Migrationshintergrund

gegründet worden.

Um dieses Potenzial auch in

Österreich stärker zu fördern,

sollten sich Netzwerke öffnen,

indem man zum Beispiel Events in

englischer Sprache anbietet, wie

den AustrianStartups Summit, das

Entrepreneurial Leadership

Program oder die Angebote der

Austrian Business Agency. Darüber

hinaus ist es wichtig, die bürokratischen

Hürden abzuschaffen, um

das Potenzial aller in Österreich

lebenden Personen ausschöpfen zu

können.


MEDIAPLANET | 11

INSIGHT

Lesen Sie mehr zu

unserem Thema:

HERKUNFTSREGIONEN

DER GRÜNDER:INNEN MIT

MIGRATIONSHINTERGRUND

Außereuropäische Länder

16%

Deutschland

37%

Europäische

Nicht-EU-Länder

18%

69%

Kein Migrationshintergrund

31%

Migrationshintergrund im weiteren Sinne

Andere EU-Länder

% aller Grunder:innen mit

Migrationshintergrund

29%

6%

Migrationshintergrund im engerem Sinne

(nur ein Elternteile im Ausland geboren)

25%

Migrationshintergrund im engerem Sinne

22%

3%

Zweite Generation (beide

Erste Generation

Elternteile im Ausland geboren) (geboren im Ausland)

ANTEIL DER

GRÜNDER:INNEN MIT

MIGRATIONSHINTERGRUND

SPEZIFISCHE BARRIEREN

FÜR GRÜNDER:INNEN MIT

MIGRATIONSHINTERGRUND

54%

Quelle : Austrian Startup Monitor 2022

22%

36%

33%

2%

32%

19%

19%

38%

Fehlende Netzwerke Sprachliche Barriere Bürokratische Hürden

nach der Gründung

13%

27%

4%

13%

Deutscher

Migrationshintergrund

Andere

EU-Länder

22%

21%

5%

5%

19%

4%

2%

21%

Bürokratische Hürden

vor der Gründung

(z.B. Visum)

Europäische

Nicht-EU-Länder

Außereuropäische

Länder

4%

0%

11%

9%

Anerkennung von

Abschlüssen


12 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

EXPERTISE

Work Smart:

Zukunftsstrategien und

Lösungen für veränderte

Arbeitsmodelle

FOTO: SABINE KLIMPT

Mag. Monica

Rintersbacher

Geschäftsführerin

Leitbetriebe Austria

Mitarbeiter:innenmangel,

neue Forderungen der

Generation Z, gesellschaftlicher

Wandel – mit diesen

Themen sehen sich Unternehmen

am Arbeitsmarkt zunehmend

konfrontiert. Veränderungen im

Recruiting und neue Strategien

um Mitarbeiter:innen zu gewinnen

bzw. bestehendes Personal zu

halten sind erforderlich. Die österreichischen

Leitbetriebe reagieren

darauf mit innovativen Ideen

und Lösungsstrategien; sie zeigen

damit, wie mit knappen Personalressourcen

zukünftig erfolgreich

umgegangen wird.

Der österreichischen Wirtschaft

fehlt es aktuell an Arbeitskräften,

gleichzeitig sehen sich Arbeitgeber:innen

mit veränderten Anforderungen

der jungen Generation

konfrontiert. Wie lassen sich nun

die unterschiedlichen Herausforderungen

am Arbeitsmarkt

bewältigen? Im direkten Austausch

und nach stetiger Evaluierung mit

den Leitbetrieben ergibt sich in

Bezug auf die Arbeitsmarktsituation

ein klares Bild: Ein Umdenken

der Unternehmen ist zwingend

notwendig.

FOTO: SHUTTERSTOCK

Personalstrategie neu denken

Wenn weniger Personal verfügbar

ist, wird eine strategische

Personalplanung und zielführendes

Employer Branding immer

wichtiger. Unternehmen sind

gefordert, sich vermehrt auf ihre

Stärken zu besinnen und diese

auch zu kommunizieren. Bereits

bei Vorstellungsgesprächen können

Erwartungshaltungen und Motive

der zukünftigen Mitarbeiter:innen

besprochen und miteinander

verglichen werden. Dabei heißt es,

die Interessen der Unternehmen

mit den Wünschen der Arbeitnehmer:innen

in Einklang zu bringen.

Eine Individualisierung in der

Personalentwicklung wird dabei

unausweichlich, so das Fazit der

österreichischen Leitbetriebe.

Mitarbeiter:innenpool

erweitern

Auch, wenn es nicht den einen

richtigen Weg gibt, ist es für Unternehmen

hilfreich, sich in Personalfragen

breit(er) aufzustellen und

den kompletten Mitarbeiter:innenpool

auszuschöpfen. Personen über

50 Jahren etwa werden vom Arbeitsmarkt

(noch) wenig berücksichtigt,

wobei gerade hier großes Potenzial

liegt. Ältere Arbeitnehmer:innen

greifen nicht nur auf einen langjährigen

Erfahrungsschatz zurück, sie

sind in der Regel zufriedener und

bleiben dem Unternehmen auch

sehr lange – meist bis zur Pensionierung

– erhalten. Auch Mitarbeiter:innen

mit Beeinträchtigungen

tragen nicht nur zu mehr Diversität

im Unternehmen bei, sondern sie

haben auch die nötige Motivation

gemäß dem Motto „Können und

wollen“. Unternehmen müssen sich

zudem auch ihrer gesellschaftlichen

Verantwortung bewusst werden,

sind sich die Leitbetriebe sicher.

Work smart – live smart

Komprimierte Arbeitszeit, Stichwort

Vier-Tage-Woche, wird sich

auch in Zukunft immer mehr

durchsetzen, so die Prognose der

Leitbetriebe. Durch die gebündelte

Arbeitszeit entstehen weniger

Liegezeit und gleichzeitig mehr

Freizeit für den/die Arbeitgeber:in,

was somit eine Win-Win-Situation

sowohl für Unternehmen als auch

für Mitarbeiter:innen darstellt.

Auch die verstärkte Zusammenarbeit

mit den Kund:innen rückt

dank Digitalisierung immer mehr in

den Fokus. So lassen sich etwa

administrative Prozesse hin zu

Kund:innen auslagern, beispielsweise

der Self-Check-in im Hotel.

Neue Konzepte und Ideen werden

immer wichtiger, um alle Potenziale

auszuschöpfen und als Unternehmen

langfristig erfolgreich zu sein.

Über Leitbetriebe Austria

Leitbetriebe Austria repräsentiert

seit mehr als 30 Jahren die

vorbildhaften Unternehmen der

österreichischen Wirtschaft.

Die auf Basis eines umfassenden

Qualifikationsverfahrens ausgezeichneten

Vorzeigeunternehmen

begegnen den drängenden

Herausforderungen unserer

Zeit mit innovativen Konzepten,

konsequenter Orientierung an

nachhaltigem Unternehmenserfolg

und gesellschaftlicher

Verantwortung. Gemeinsam

mit den zertifizierten Leitbetrieben

setzt Leitbetriebe Austria

Meilensteine für die nachhaltige

Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts

Österreich.

www.leitbetriebe.at


MEDIAPLANET | 13

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14 | Lesen Sie mehr unter unternehmensratgeber.info

Der Vormarsch von Onlineund

Mobile Payment

Eine aktuelle Studie vom Bankenverband

und der BAWAG Group zeigt, wie sich das

Geldleben verändert

Mag. Doris

Zingl M.B.L.

Leitung Bereich

Recht, Bankenverband

MMag. Dr.

Gerald Resch

Generalsekretär

Bankenverband

FOTO: BANKENVERBAND

FOTO: MICHAEL SAZEL

Zahlungsverhalten, Investieren

und Finanzieren

sind im Wandel. Auch

wenn die Österreicherinnen

und Österreicher weiterhin

gerne zu bewährten Zahlungsmitteln

greifen, sind dennoch

Online- und Mobile Payment

im Vormarsch. In der Studie

„So zahlt und spart Österreich“

hat Marketmind im Auftrag des

Bankenverbands und der BAWAG

Group die aktuellen und künftigen

Entwicklungen analysiert. „Die

Österreicherinnen und Österreicher

lieben ihr Bargeld. 97 Prozent

zahlen mit Bargeld, 95 Prozent

greifen zur Bankomatkarte“, sagt

Gerald Resch, Generalsekretär des

Bankenverbandes. Doch: Mobile

Payment wie Apple Pay und

Google Pay werden heute von 26,4

Prozent der Bevölkerung genutzt.

„Die Österreicher sind nicht als

Early Adopter oder First Follower

bekannt. Umso spannender ist die

Tatsache, dass Apple Pay erstmals

vor drei Jahren am österreichischen

Markt eingeführt wurde

und heute von über einem Viertel

der Bevölkerung genutzt

wird“, betont Resch. Diese

Entwicklung geht weiter:

Laut der Umfrage werden

in zehn Jahren bereits

50 Prozent der Bevölkerung

das Smartphone als

Zahlungsmittel nutzen.

Die Österreicherinnen

und Österreicher nutzen

die gesamte Breite an

Zahlungsmittel. Eine Einschränkung

wird von ihnen

mitunter skeptisch gesehen.

„Ein Drittel der Österreicher

meidet Geschäfte und Lokale,

in denen eine Bargeldzahlung

nicht möglich ist. Und rund ein

Viertel der Bevölkerung stört es,

wenn nur mit Geldscheinen und

nicht mit Karte und Handy gezahlt

werden kann“, sagt Doris Zingl,

die Leiterin des Rechtsbereichs im

Bankenverband, die diese Studie

designt hat.

Einen wahren Siegeszug hat

Online Payment hingelegt. „Zahlen

im Internet ist für die Österreicherinnen

und Österreicher

heute schon selbstverständlich“,

sagt Resch und zitiert die

Studie: „Die Durchdringung von

Online-Bezahldiensten liegt bei 79

Prozent. In zehn Jahren werden 85

Prozent der Bevölkerung Paypal

und Co nutzen.“ Skepsis herrscht

aber bei Kryptowährungen als

Zahlungsmittel.

2/3 der Befragten schließen es aus,

2033 mit Bitcoins zu zahlen.

„Die Studie zeigt, dass die

Österreicher Vielfalt wünschen“,

sagt die Bankenverband-Juristin

Zingl. Das gilt sowohl im Zahlungsverhalten

als auch beim Sparen

und Investieren. Neben den

klassischen Formen wie Sparbuch

und Bausparer wählen die

Österreicherinnen und Österreicher

aus einem großen Angebot:

von Edelmetall über Fonds, Aktien

und Anleihen. Doch die Bevölkerung

legt konservativ und risikoavers

an – hier ist in den

kommenden Jahren wenig

Bewegung zu erwarten, so die

Ergebnisse der Studie.

FOTO: SHUTTERSTOCK


MEDIAPLANET | 15

VERANSTALTUNGSTIPP

18.04–07.09 |

2023

imh

19.04–07.09 |

2023

WEKA

AKADEMIE

18–19.04

Der Umgang mit schwierigen

Zeitgenossen

www.imh.at/schwierige-zeitgenossen

24–25.04

EPCON 2023:

Neue Geschätsmodelle

www.imh.at/epcon

24–26.04

Vom Teammitglied zur

Führungskraft

www.imh.at/kollege

25 - 26.04

IT-Recht in der Praxis

www.imh.at/it-recht-praxis

25–28.04

Zertifikats-Lehrgang Nachhaltigkeitsmanagement

in Banken

www.imh.at/sustainable-cert

08–11.05

Zertifikats-Lehrgang Nachhaltigkeitsmanager:in

in Unternehmen

www.imh.at/nachhaltig-person

10.05

Spezialtag mit Dr. Matthias

Strolz: Self-Leadership

www.imh.at/strolz

16.05

Die GmbH Geschäfsführung

www.imh.at/geschaeftsfuehrer

02.05–23.10 |

19.10.

respACT

Save the Date! Der csrTAG 2023 zu Energie &

Mobilität findet am 19. Oktober im UniCredit

Center am Kaiserwasser statt. Nähere Infos

folgen auf der Website www.csrtag.at

02.05.

2023

respACT

Webinar: Das EU-Lieferkettengesetz – Schikane

oder Chance? Wie Unternehmen von dieser

neuen Verordnung profitieren können

Uhrzeit: 11–12 Uhr

www.respact.at/portal/de/termine

12–13.06

Nachhaltigkeitsbericht

www.imh.at/nachhaltigkeitsbericht

13.06

Spezialtag Sprenger:

Die Magie des Konflikts

www.imh.at/sprenger

14–15.06

Schwierige Teammitglieder

erfolgreich führen

www.imh.at/schwierigemitarbeiter

15.06

Spezialtag mit

Dr. Thomas Müller: Profiling

www.imh.at/mueller

15–16.06

Erneuerbare Energien und

Klimaneutralität in der

Unternehmenspraxis

www.imh.at/energiewende

28–29.06

Mitarbeiter:innen binden

www.imh.at/ma-binden

26–29.06

Cyber Resilience

www.imh.at/cyberresilience

06–07.09

Forum IT: Cyberattacken

erkennen und abwehren

www.imh.at/forum-it/

09.05.

19.04

Virtuell verhandeln

Online, www.weka-akademie.at/

online-seminar-virtuell-verhandeln

04.05

Update Datenschutz

Online, www.weka-akademie.

at/online-seminar-updatedatenschutzrecht

25.05

Wirksam kommunizieren –

erfolgreich führen!

Wien, www.weka-akademie.

at/wirksam-kommunizierenerfolgreich-fuehren/

31.05

Webinar: Der EU Green Deal und der

Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft – Welche

Konsequenzen werden für österreichische

Unternehmen erwartet

Uhrzeit: 11-12 Uhr

23.05.

Online-Workshop: EU Green Deal – Wie identifiziere

ich relevante Verordnungen für Kreislaufwirtschaft

mein Unternehmen betreffend?

Uhrzeit 9:30–12:00 Uhr

Rechtssichere Beendigung von

Dienstverhältnissen

Wien, www.weka-akademie.at/

rechtssichere-beendigung-vondienstverhaltnissen

11.10.–12.10. |

HR-Inside Summit

Vom 11.10. -12.10.23, in der Hofburg Vienna, tauschen sich

mehr als 2.000 Teilnehmer:innen mit internationalen Top

Expert:innen zu den aktuellen HR-Trends aus

Ort: Hofburg Vienna.

Ticketshop: www.hrsummit.at/#tickets

03.05. |

20.06

Arbeitnehmerdatenschutz

Online, www.weka-akademie.at/

online-seminar-arbeitnehmer-datenschutz

13.07

Arbeitszeitmodelle rechtssicher

gestalten

Wien, www.weka-akademie.at/

arbeitszeitmodelle-rechtssichergestalten

07.09

Kostspielige Entgeltfallen

vermeiden

Wien, www.weka-akademie.at/kostspielige-entgeltfallen-vermeiden

2023

Austrian Start Up

2023

HR-Inside Summit

Austrian Startups Summit

Am 03.05.2023 kommt die Startup Szene in Österreich

zusammen, um sich zu inspirieren, zu vernetzen und voneinander

zu lernen.

3.05.2023 von 13:00–23:00

Ort: Semper Depot, 1060 Wien

https://www.austrianstartups-summit.com/


equalitA

Entgeltliche Einschaltung von ABA

Das Gütesiegel und die Auszeichnung

für innerbetriebliche Frauenförderung

Ihr Unternehmen setzt sich besonders

für die Gleichstellung von Frauen und

Männern ein? Machen Sie dieses Engagement

sichtbar, und reichen Sie für das

Gütesiegel „equalitA“ ein!

Was ist equalitA?

Frauen sind so gut qualifiziert und ausgebildet

wie nie zuvor. Trotzdem sind sie

in Führungs- und Managementpositionen

unterrepräsentiert. Um weibliche Talente

zu fördern, braucht es engagierte Maßnahmen

und überlegte Konzepte. Als

Kennzeichen für dieses Engagement,

wurde das Gütesiegel equalitA entwickelt.

Innerbetriebliche Frauenförderung leistet

nicht nur einen wertvollen Beitrag für

das Employer Branding österreichischer

Unternehmen. Die faire Behandlung von

Frauen und Männern in der Arbeitswelt

nutzt auch dem Wirtschaftsstandort

Österreich. Mit einem klaren Bekenntnis

zur Förderung von Frauenkarrieren ist Ihr

Unternehmen ein idealer Kandidat für

equalitA. Sobald ein Unternehmen das

Gütesiegel erhalten hat, kann es sich mit

herausragenden Projekten im Bereich

Frauenförderung auch für die gleichnamige

Auszeichnung bewerben. Das Gütesiegel

wird für jeweils drei Jahre vergeben.

Wer kann sich für das Gütesiegel und

die Auszeichnung equalitA bewerben?

Für equalitA können alle Unternehmen,

öffentlichen Einrichtungen und Vereine

mit einem Sitz in Österreich einreichen.

Im Vergabeprozess für das Gütesiegel

werden zum Beispiel diese Kriterien berücksichtigt:

• Repräsentanz von Frauen in Unternehmensbereichen

und Führung

• gezielte Suche und Einstellung

von Frauen

• Gehaltsentscheidungen

• Leistungsbewertungen

• Maßnahmen zur Einkommenstransparenz

• potenzialorientierte Personalentwicklung

• Karenzmanagement …

Wie können Sie für equalitA einreichen?

Die Einreichmöglichkeiten

für equalitA und viele weitere

Informationen finden Sie auf

https://equalita.aba.gv.at

Sie haben Fragen rund um das Gütesiegel

und die Auszeichnung equalitA? Kontaktieren

Sie uns unter: [email protected]

equalitA ist eine Initiative von:

Diese Seite kann zum Leben erweckt werden!

1. Installieren Sie

die Artvive-App.

2. Richten Sie das Smartphone

auf das Bild.

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